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Geistesbildung ausgezeichnet, stand Apsilantis damals als Generalmajor in russischen Diensten. Glhende Liebe zu seinem Vaterlande beseelte ihn, und der Gedanke, sein Volk aus der Knechtschaft von Jahrhunderten zu erlsen, erfllte seine ganze Seele. Die Gelegenheit zum Aufstand schien gnstig. Man hoffte auf die Hlfe Kaiser Alexanders von Rußland, der sich der schwerbedrngten Glaubensgenossen annehmen wrde, und Michael Souzo, Fürst der Moldau, lie sich von Apsilantis fr die Sache der Griechen gewinnen. Dazu kam, da der Pascha von Janina in Albanien (Epirus) sich gegen die Pforte erhoben, und von dieser gechtet, sich fr den Aufstand der Griechen erklrt hatte (1820), und auch von Mehemed Ali von Aegypten, den die Pforte ihrer Botmigkeit nicht hatte unterwerfen knnen, keine Betheiligung zu Gunsten der Tr-ken zu erwarten stand.
Ijpsilantis erschien in Jassy (6. Mrz 1821) und erlie einen begeisterten Aufruf an die Hellenen, sich vom trkischen Joche zu befreien, ihr Vaterland und ihren Glauben zu rchen. Thatendurstige Jnglinge strmten ihm zu, Michael Souzo untersttzte ihn mit Geld und Kriegsbedrfnissen, und Alexander stiftete die heilige Schaar. Aber in der Walachei stie er aus Mangel an Kriegsbedarf, auf Unordnung und Verrath, als bereits trkische Truppen auf Befehl der Pforte unter entsetzlichen Grueln heranzogen, um den Aufstand niederzuschlagen. Da Kaiser Alexander seine Mibilligung der griechischen Jnsurrection offen ausgesprochen und Apsi-lantis unter Androhung von schweren Strafen zur Rckkehr zu seinem Regimente ausgefordert hatte, so war es vergebens, da die Hellenen unter Athanasios am Pruth mit wenigen Hunderten gegen viele Tausende der Trken fochten und Wunder der Tapferkeit verrichteten: sie erlagen der Ueber-macht und opferten sich im heiligen Kampfe (Mai 1821). Auch in der Walachei, wo Zwietracht und Meuterei im Heere der Griechen herrschte, war der Kampf bald entschieden; die Hellenen erlagen bei Dragaschan (19. Juni 1821) und die heilige Schaar starb den Heldentod. Ypsilantis rettete sich mit wenigen Waffengefhrten der die siebenbrgische Grenze, aber die streichische Regierung hielt ihn als Revo-lutionr erst in Munkaz's Kellern, dann in Theresienstadt
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nachzuholen, schlugen fehl. Dwernicki, der in Volhynien den Aufstand untersttzen sollte, erlag einer dreimal strkeren Macht der Russen unter Rdiger und mute sich mit 6000 Mann auf streichisches Gebiet retten, wo er entwaffnet und gefan-gen wurde. Zwar erhob sich in Volhynien, Podolien, in der Ukraine, sogar in Samogitien der polnische Adel an der Spitze seiner Bauern, unterlag aber beim Mangel einer regelmigen Truppenmacht den Russen, oder rettete sich nach Polen.
Indessen konnte Skrzynecki in Folge der ungeheueren Anstrengungen der Polen wieder der 75,000 Mann mit 140 Geschtzen verfgen; er htte die zwischen dem Narew und dem Bug stehende 22,000 Mann russischer Garden erdrcken knnen, schickte aber aus Furcht vor einem Ueberfall Warschaus bedeutende Streitkrfte dahin ab und lie Diebitsch Zeit, den Garden zu Hlfe zu kommen. So fhrte er denn die unglckliche Schlacht bei Ostrolenka herbei (26. Mai), wo die heldenmthigste Tapferkeit die begangenen Migriffe nicht wieder gut machen konnte. Die Polen verloren hier 7000, die Russen 9000 Mann.
Diebitsch sollte seinen Sieg nicht lange berleben: er starb am 10. Juni bei Pultusk, bald darauf am 27. Juni der Grofrst Konstantin bei Witepsk, beide an der Cholera. Jener hatte in diesem Kriege, den er mit anderen Augen als ein Nationalrusse ansehen mochte, nicht die frhere Energie be-wiesen; dieser soll der die Tapferkeit der Polen, als ob sie sein Werk wre, seine Freude geuert haben. Der Pltz-liche Hintritt beider Männer veranlate das Gercht, da ihr Tod kein natrlicher gewesen sei.
Eine noch niederschlagendere Wirkung auf die Hoffnungen der Polen als die Schlacht bei Ostrolenka brachte die Nach-richt von dem Fehlschlagen der Unternehmung auf Litthauen, wohin General Gielgud Anfangs Juni mit 12,000 Mann abgeschickt war. Auch hier zeigte sich die Uneinigkeit und Unfhigkeit der polnischen Fhrer. Ein rasches Vordringen gegen Wilna, wo nur 3000 Russen standen, wrde diese Stadt und einen Theil der Provinz den Polen in die Hnde geliefert haben, aber Gielgud, der als geborener Litthauer mehr Sorge fr seine Gter in diesem Lande als fr die Sache des Vaterlandes hatte, vergeudete in Unthtigkeit die kostbare Zeit,
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Unterdrckung ein, die sich immer mehr steigerte und im Vergleich mit welcher die trkische Herrschaft der die Griechen noch fr milb gelten mute. Diejenigen Mitglieber des Reichstages, die fr die Thronentsetzung des Hauses Romanow ge-stimmt hatten, wrben im Betretungsfalle nach Sibirien geschickt, gegen die Generale eine Untersuchung eingeleitet. *) Die Gter der Ausgewanberten wrben eingezogen, was bei Czar-toryski allein an 30 Millionen polnischer Gulden betrug. Die Entflohenen und Gechteten, beren man an 4000 rechnete, wanbten sich unter allgemeiner Theilnahme der Völker an ihrem Geschicke bet Deutschland nach der Schweiz, nach Frankreich und England, um in der Verbannung, das Brob der Trbsal essenb, gnstigerer Zeiten zu harren. Noch grer war das Unglck, das der das Land als solches verhngt wrbe. Alle Klassen des Volkes wrben einer unerhrten Militr- und Polizeityrannei unterworfen. Das ganze Land wrbe entwaffnet und den Bauern alle schneibenben Werkzeuge mit Ausnahme der zum Ackerbau nothwenbigen, abgenommen. Verheimlichung von Waffen warb mit dem Tode bestraft. Die russischen Behrben wetteiferten in Grausamkeit, Habsucht und Treulosigkeit in der Behanblung der Unterworfenen. Die Constitution von 1815 wrbe aufgehoben, bagegen das Land zu einer russischen Provinz mit gesonberter Verwaltung gemacht, in >eren einzelnen Palatinaten durch ein sogenanntes organisches Statut berathende Versammlungen eingesetzt wrben, die ohne alle Bebeutung waren. Paskewitsch, der fr die glckliche Beenbigung bieses Krieges den Titel: Fürst von Warschau erhalten, wrbe als Statthalter an die Spitze der Militr - und Civilgewalt gestellt. Die Polen bilbeten kein ; selbststnbiges Heer mehr, sonbern wrben den russischen Re-! gimentern einverleibt und in die entferntesten Gegenben, be-I sonbers nach dem Kaukasus, geschickt. Die Universitten zu Warschau und Wilna wrben geschlossen, die Schulen auf russischen Fu eingerichtet und russische Sprache und Geschichte .zu den wichtigsten Lehrgegenstnben erhoben. 25er Hebung der .katholischen Religion suchte man die grten Hinbernisse ent-
*) Der elende Krukowiecki wurde in eine Heine Stadt im Innern ^'Rulands verwiesen, wo er mit Verachtung beladen endete.
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Extrahierte Ortsnamen: Sibirien Deutschland Frankreich England Warschau Kaukasus Warschau Wilna
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Latour, dessen Maregeln in Bezug auf Italien und Ungarn dem Geiste der Wiener Demokratie widerstreben muten. Eine wilde Rotte drang in das Gebude des Kriegsministeriums ein. Die brigen Minister waren entflohen, Latour ward aufgefunden, mit Hammerschlgen und Messerstichen ermordet, der Leichnam an einen Laternenpfahl gehngt und der-stmmelt. Diese Gruelthat entschied den Untergang der Wiener Demokratie.
Die Kaiserfamilie hatte unter solchen Umstnden Wien verlassen und kam unter starker Militrbedeckung am 14. October in Olmtz an. Der Kaiser ernannte den Fürsten Windischgrtz zum Oberbefehlshaber aller Truppen, mit Aus-nhme der italienischen, und dieser setzte sich von Prag her in Bewegung, während der Banus von Kroatien, Jellachich, von der Raab aus gegen Wien vorrckte. Der Commandant, Graf Auersperg, hatte die Wiener Besatzung aus der Stadt gefhrt. Am 23. October war die Hauptstadt von 80,000 Mann Truppen umstellt. In der Stadt, soll es eben so viele Bewaffnete gegeben haben, denen es aber an Einheit und planmiger Leitung fehlte. Wien war in Belagerungs-zustand erklrt, man forderte unbedingte Unterwerfung. Darauf gingen die Demokraten, die sich auf ungarische Hlfe verlieen, nicht ein. An der Spitze der Verteidigung stand Messenhauser, ein ehemaliger streichischer Offizier, aber ohne militrisches Talent: der polnische General Bem sollte die ueren Linien vertheidigen. Zwei Reichstagsabgeordnete, Julius Frbel und Robert Blum, traten unter den Frei-schaaren ein. Ungeachtet der hartnckigsten Verteidigung drangen die Kaiserlichen am 29. October bis zur inneren Stadt vor, und Messenhauser erklrte am Abend, da die Munition ausgegangen und eine weitere Vertheidigung un-mglich sei. Am 30. October war die Mehrheit schon zur Unterwerfung unter die von Windischgrtz gestellten Bedingungen bereit, als man am Nachmittage vom Stephansthurme aus die Ankunft eines ungarischen Heeres bemerkte. Sogleich griff ein Theil der Wiener wieder zu den Waffen. Aber die Ungarn traten bald den Rckzug an, und am 31. October nahmen die Kaiserlichen die letzten Barrikaden und drangen in das Innere der Stadt ein. Am 1. November war von
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Hofe bedroht, setzte beim Reichstage die Ausgabe von 42 Millionen Gulden Papiergeld (Kofsuthnoten) und die Aus-Hebung von 200,000 Mann Nationaltruppen (Honveds) durch. Whrend sich im Banat die Serben und Ungarn herumschlugen, rckte Jellachich in das Land ein, wurde aber von den Ungarn geschlagen (29. Septbr.) und mute auf streichisches Gebiet fliehen. Da die Vorstellungen der Magyaren gegen Jellachich immer erfolglos blieben, so errichtete Kossuth einen Landes-vertheidigungsausschu und stellte sich an dessen Spitze. Nun legte der Erzherzog - Palatin, da seine Vermittelungsversuche vergeblich waren, seine Wrde nieder und verlie Ungarn. Da ernannte der Kaiser den General Grafen Lamberg zu seinem Statthalter in Ungarn, dem alle Militr- und Civil-behrden untergeben sein sollten. Aber Lamberg wurde in Pesth auf der Donaubrcke von einer wthenden Menge er-mordet (27. Sept.). Nach diesem scheulichen Frevels der den nicht einmal eine Untersuchung angestellt wurde, lste der Kaiser den Reichstag auf, erklrte alle von ihm als König von Ungarn nicht besttigten Beschlsse fr ungltig, und bertrug unter Verhngung des Belagerungszustandes der Ungarn dem Banus Jellachich die Statthalterschaft und den Oberbefehl (3. Dd.). Der Reichstag erklrte seinerseits das kaiserliche Manifest fr ungesetzlich und nichtig und den Jellachich fr einen Hochverrther.
Da der Kriegsminister Latour den aus Ungarn zurck-gedrngten Jellachich mit neuen Truppen untersttzen wollte, so brach in Wien, von Kossuths Agenten geschrt, die oben-erzhlte Octoberrevolution aus, in Folge deren Jellachich von Ungarn abberufen und dem Fürsten Windischgrtz unter-
geordnet wurde.
Nach der Unterwerfung Wiens schien Windischgrtz, em Vertheidiger des untheilbaren Oestreichs, der Mann zu sein, der besonders zur Unterwerfung der Rebellen geeignet sei. Inzwischen trat der bereits erwhnte Thronwechsel ein: die Magyaren protestirten dagegen, erkannten Franz Joseph nicht als König von Ungarn an und handelten noch im Namen Ferdinands. Windischgrtz rckte mit einem Heer von mehr als 100,000 Mann in Ungarn ein, nahm Preburg, Raab, lie, indem er unbedingte Unterwerfung forderte, eine De-
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Extrahierte Personennamen: Lamberg Lamberg Kossuths Franz_Joseph Franz Ferdinands Raab
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Nationalitten und oft von vorgefaten Meinungen und Tu-schungen abhngig. Die Februarrevolution und die Ereignisse in Wien brachten in Ungarn einen gewaltigen Eindruck hervor. An der Spitze der Opposition im Reichstage sprach Kossuth sein Verdammungsurtheil der das ganze streichische Regie-rungssystem aus. Auf seinen Antrag wurde dem Kaiser am 16. Mrz 1848 eine Adresse berreicht, worin eine nationale von fremden Einflssen freie Regierung und ein verantwort liches nur fr Ungarn bestimmtes Ministerium verlangt wurde, das in Pesth seinen Sitz haben sollte. In einer zu Preburg am 11. April zum ersten Mal in magyarischer Sprache ge-haltenen Rede genehmigte der Kaiser die Beschlsse des Reichs-tages. In dem neuen ungarischen Ministerium bernahmen Graf Ludwig Batthyani den Vorsitz und Kossuth die Finanzen. Whrend die Wiener Regierung in demselben den Anfang zur Losreiung von Oestreich und zur Auflsung des Gesammt-staates erblickte, indem Bhmen, Galizien und das streichische Italien dieselben Forderungen stellen konnten, beging das un-garische Ministerium die Ungerechtigkeit, seinen Antheil an der streichischen Staatsschuld abzulehnen und behandelte die so-genannten ungarischen Nebenlnder, Kroatien, Slavonien, die Militrgrenze nebst Siebenbrgen mit hochfahrender Rckfichts-losigkeit. Nachdem der Reichstag zu Preburg durch eine Reihe von Beschlssen Ungarn in einen Staat mit parlamen-tarischen Institutionen verwandelt hatte, wurde derselbe nach Pesth verlegt, und hier am 5. Juli vom Palatm Erzherzog Stephan im Namen des Knigs von Ungarn erffnet.
Mit Eifersucht und Mitrauen sahen Serben und Kroaten die freie nationale Gestaltung Ungarns und weigerten sich, die Herrschaft des Ministeriums und des Reichstags anzu-erkennen. Aus dieser Erhebung der Sdslaven gegen die Magyaren beschlo die Wiener Regierung ihre Vortheile zu i; ziehen. Sie ernannte den Baron Jellachich, einen eifrigen Anhnger des einigen" Oestreichs, zum Banus von Kroatien. | Man ermunterte ihn zum geheimen Widerstand gegen die Ungarn, während man ihn offen zum Gehorsam gegen das neue Ministerium aufforderte; man entsetzte ihn auf dessen ; Beschwerde, um ihn im rechten Augenblick wieder zu erheben. I Kossuth, in dieser Weise von den Sdslaven und dem Wiener
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Batthyani Ludwig Oestreich Stephan
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Silistria ergab. Vier Wochen spter berstieg er mit seinen Russen das Balkangebirge, das seit dem Dasein des Trken-reiches fr dessen unersteigliche Grenzmauer galt, wofr ihn sein Kaiser mit dem Titel Sabalkanski ehrte. Am 20. Au-gust erreichten die Russen Adrianopel: und die zweite osma-nische Hauptstadt fiel ohne Schwertstreich in ihre Hnde. Auch die russische Flotte hatte an der Kste des schwarzen Meeres mehrere Punkte genommen, und Graf Paskewitsch Erzerum, die Hauptstadt des trkischen Armeniens, erobert. Der letzte Tag der osmanischen Herrschaft schien gekommen: da, als die Russen schon Konstantinopel bedrohten, schlo endlich der Sul-tan unter preuischer Vermittelung mit Rußland den Frieden zu Adrianopel (14. Sept. 1829). Die Pforte trat an Ru-land die an der Donaumndung liegenden Inseln, in Asien die Stadt Achalzik mit einem kleinen Landgebiete ab, und zahlte zur Entschdigung fr die Kriegskosten eine bedeutende Summe; sie gestattete freie Fahrt auf der Donau und durch die Strae der Dardanellen. Die Moldau, Walachei und Serbien blieben zwar der Pforte zinspflichtig, traten aber unter Rulands Protectorat, so da wichtige Vernderungen stets an dessen Zustimmung geknpft waren.
Hinsichtlich Griechenlands erklrte die Pforte, da sie den Bestimmungen Rulands, Englands und Frankreichs beitreten, werde. Schon im Jahr 1828 war eine franzsische Flotte unter Marschall Maison im Peloponnes gelandet und hatte Ibrahim Pascha, nachdem er der drei Jahre diesen classischen Boden barbarisch verwstet, mit leichter Mhe nach Aegypten zurckgewiesen.
So war denn die Unabhngigkeit Griechenlands errun-gen. Der neue Staat umfate auer dem Peloponnes das ganze Hellas und einen Theil Thessaliens, nebst der Insel Euba und den Cykladen. Leider aber erhob nun, wo die Freiheit errungen war, die Zwietracht im Innern des Landes ihr Haupt; man beschuldigte den Prsidenten Kapodistrias, der sich durch strenge Verwaltung verhat gemacht, des Strebens nach erblicher Herrschaft, und der ungebundene Trotz der Griechen machte sich in Aufstnden Luft. Eine Conferenz der drei Mchte zu London (8. Febr. 1830) ordnete die Verhltnisse dahin, da Griechenland zu einem erblich monarchi-
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putation der Ungarn nicht vor und zog am 5. Januar 1849 in Pesth ein, von wo der Reichstag nach Debreczin verlegt war. Die ungarische Hauptarmee zog sich hinter die Thei zurck. Aber durch diese anfnglichen Erfolge waren die Magyaren noch nicht unterworfen, und ihre Niederlagen wurden durch glckliche Ereignisse wieder aufgewogen. Der streichische General Graf Schlick wurde bei Tockay zurckgeschlagen, Puchner von dem polnischen General Bem sammt den aus der Walachei zu Hlfe gekommenen Russen zurck-geworfen, so da er Siebenbrgen rumen mute, wo nun die armen Sachsen der Wuth der Magyaren preisgegeben waren. Auch im Banat fochten die Ungarn unter Perczel mit Glck. Nun aber beging Kossuth den Migriff, dem aus der polni-schen Revolution bekannten General Dembinski ein Commando zu bertragen, der, seiner Aufgabe nicht gewachsen, die Eifersucht der magyarischen Generale hervorrief, bei seinem Vor-bringen gegen Pesth von Windischgrtz itnb Schlick bei Kapolna geschlagen wrbe (26. Febr. 1849) und sein Commando niederlegen mute. Von da an aber erlitten Windischgrtz, Schlick und Jellachich eine Niederlage nach der anderen, so da der erstere Pesth wieder rumen und der Banus nach Kroatien zurckweichen mute.
Hierauf erklrte Kossuth durch den Reichstag am 14. April das Haus Habsburg der ungarischen Krone verlustig und proclamirte die Republik, zu deren Prsident er gewhlt wurde. Kossuth bildete ein neues Ministerium, in dem Grgei, der jngste, aber ausgezeichnetste unter den ungarischen Generalen , neben dem Obercommando das Kriegswesen leitete. Da Windischgrtz keine Erfolge zu erzielen vermochte, wurde er durch den General Melden ersetzt. Aber am 21. Mai nahm Grgei sen mit Sturm, und der Reichstag konnte nach Pesch zurckverlegt werden. Kossuth feierte einen triumphartigen Einzug und hielt Ungarn fr befreit. Aber Kaiser Franz Joseph wandte sich, da der Besitz Ungarns fr Oestreich eine Lebensfrage war, an Kaiser Nicolaus um Hlfe, und der Czar ging um so eifriger auf das Gesuch des st-reichischen Cabinets ein, als die Losreiung Ungarns auch den Besitz Polens fr Rußland bedroht haben wrde. Auf einer Zusammenkunft der beiden Kaiser zu Warschau (21. Mai)
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Extrahierte Personennamen: Graf Tockay Kossuth Dembinski Pesth_von_Windischgrtz Kossuth Pesch Kossuth Franz_Joseph Franz Oestreich Nicolaus
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wurde die russische Intervention und der Operationsplan beschlossen.
Nun begann der Todeskampf des magyarischen Volkes. Fürst Paskewitsch rckte mit einem Heere von 100,000 Mann der die Karpathen in Ungarn ein, während noch 40,000 Mann Russen von der Wallachei aus vorgingen. Paskewitsch fate die Ungarn im Norden, der durch seine grausame Krieg-fhrung von Brescia bekannte General Haynau, der an die Stelle des weniger befhigten Melden getreten war, im Westen, Jellachich im Sden. Die gesammte gegen Ungarn aufgebotene Streitmacht betrug 275,000 Mann mit 600 Geschtzen , und kaum 135,000 Mann konnten ihr die Ungarn entgegenstellen. Wiederholt wurden sie an der Waag ge-schlagen; am 28. Juni muten sie Raab rumen und sich auf die Festung Komorn zurckziehen. Am 9. Juli mute die ungarische Regierung Pesch verlassen und nach Szegedin eilen, wo sie am 11. Juli eintraf, an demselben Tage, wo ein von Haynau entsandtes Streifcorps ohne Widerstand in Ofen einrckte. Bald zog Haynau selbst in Ungarns Haupt-stadt ein. Immer weiter wurden die Ungarn zurckgedrngt, und als Haynau den Sieg von Temesvar (9. Aug.) erfochten, legte Kossuth am 11. August seine Gewalt nieder. (Sorget trat als Dictator an seine Stelle. Obwohl an der Spitze eines Heeres von 30,000 Mann mit 120 Kanonen, war er doch von der Hoffnungslosigkeit eines weiteren Kampfes ber-zeugt, und ergab sich, sogar den Verdacht des Verrathes nicht scheuend, bereits am 13. August bei Vilagos mit seinem ganzen Heere an den russischen General Rdiger. Die brigen Corps folgten seinem Beispiel. Komorn, wo Klapka comman-dirte, hielt sich noch lnger und die Besatzung erlangte eine ehrenvolle Capitulation (5. Octbr.). Nun aber begann ein furchtbares Strafgericht. Viele von den Huptern der Revolution , wie Kossuth, Bem, Dembinski u. a., hatten sich nach der Trkei geflchtet und wurden nach langen Verhandlungen mit der Pforte nach England ober Amerika entlassen, Bem trat zum Islam der; die, welche sich auf Grgei's Rath den Russen ergeben, wurden an Oestreich ausgeliefert. Am 6. Dctober wurden zu Arad dreizehn Hupter des Auf-standes theils durch die Kugel, theils durch den Strang hin-
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Extrahierte Personennamen: Raab Haynau Kossuth August August Klapka Dembinski Oestreich
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Ungarn Brescia Ungarn Ungarns Ungarn Temesvar England Amerika Arad
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Die Pariser Conferenz hatte zwar die Oberherrlichkeit der Pforte der Serbien besttigt, aber die innere Selbst-stndigkeit des Landes zugesichert. Nach dem Tode des Fr-ften Milosch (Sept. 1860) folgte fein Sohn Michael. Da dieser mit der europischen Civilisation durchaus vertraut war, so ging sein Streben darauf aus, Serbien in jeder Be-ziehung zu heben. Indessen fhrte das Ringen der Serben nach Unabhngigkeit von den Trken und der gegenseitige Ha zu einem blutigen Ereigni. Im Juni 1862 kam es in der Stadt Belgrad, als der Fürst gerade aus einer Reise begriffen war, zwischen Trken und Serben zu einem Kampfe, in dem die ersteren genthigt wurden, sich in die Citadelle zurckzuziehen, dann aber die Stadt zwei Tage lang bom-bardirten. Da sich ganz Serbien gegen die Trken zu erheben schien, so traten die Gesandten, die den Pariser Vertrag unter-zeichnet hatten, zu einer Conferenz zusammen (4. Sept.), der zufolge die Trken die Stadt Belgrad verlassen muten. Am 24. August 1864 erffnete Fürst Michael die serbische Stndeversammlung, die ihm ihr unbegrenztes Vertrauen aussprach. *)
Die Errichtung des Knigreichs Griechenlanb hatte unter den Griechen die Hoffnung, bereinst im fbstlichen Europa ein Reich ihrer Nation mit Konstantinopel als Hauptstabt erstehen zu sehen, von Neuem belebt. Die Verwirklichung biefer groen Jbee", wie die Griechen ihr politisches Ziel nennen, verlangten sie von König Otto. Wenn er auch die Sympathie fr biefelbe theilte, so konnte er boch die bertriebenen
*) Fürst Michael wurde am 18. Juni 1868 in der Nhe von Belgrad ermordet. Es folgte ihm Fürst Milan. Der Thron ist der Verfassung nach erblich, die gesetzgebende Gewalt getheilt zwischen dem Frsteil und der Nationalvertretung (Sluptschina), zwischen beiden steht ein beruhender Senat.
In Montenegro hren die Streitigkeiten zwischen den Einwoh-nern und den Trken kaum auf, da die Montenegriner sich fr nnab-hngig halten, die Trken das Lndchen als einen Theil ihres Reiches betrachten. Im August 1860 wurde Fürst Danilo von einem Monte negrincr tdlich verwundet, worauf fein Neffe Nicolaiis als Fürst folgte. Streitigkeiten mit den Trken seit 1862 wurden 1864 fr den Augenblick beigelegt.
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Extrahierte Ortsnamen: Serbien Serbien Belgrad Serbien Belgrad Europa Belgrad Sluptschina Montenegro